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Konditionalsätze


Werden eingeleitet durch:

wenn
nisī̆ wenn nicht
sīn wenn aber
quodsī wenn nun
sīve (seu) - sīve (seu) sei es, daß - oder (daß)
sī minus wenn nicht, sonst

1. Reālis

Bedingung und Folgerung werden vom Sprecher als verwirklichbar angesehen. - Modus: Indikativ:
Sī hoc dīcis, errās. Wenn du das sagst, irrst du.

2. Potentiālis

Bedingung und Folgerung werden als möglich / denkbar angesehen. - Modus: Konj. Präs./Perf.:
Sī hoc dīcās, errēs. Wenn du das sagen solltest, würdest du wohl irren.

3. Irreālis d. Ggw.

Bedingung und Folgerung werden als nicht verwirklichbar angesehen. - Modus: Konj. Imperf.:
Sī hoc dīcerēs, errārēs. Wenn du das sagtest, würdest du irren.

4. Irreālis d. Vgh.

Bedingung und Folgerung werden als in der Vgh. nicht verwirklicht angesehen. - Modus: Konj. Plupf.:
Sī hoc dīxissēs, errāvissēs. Wenn du das gesagt hättest, hättest du geirrt.

Negation im Hauptsatz ist nōn:
Sī Mārcus impiger fuisset, nōn ā magistrō vituperātus esset. Wenn Markus fleißig gewesen wäre, wäre er vom Lehrer nicht getadelt worden.

Auch eine Vermischung dieser Formen ist möglich:
Sī pāruissēs [Irr. d. Vgh.], dolōribus nōn vexārēris [Irr. d. Ggw.]. Wenn du gehorcht hättest, würdest du nicht von Schmerzen gequält werden.

Der Folgesatz kann auch ohne den Bedingungssatz stehen, es ergibt sich dann der potentiale oder irreale Konj. im Hauptsatz (Negation nōn):
Nēmō hoc dīxisset. Niemand hätte dies gesagt.


Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Änderung: 28. Juli 2016