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Unsortierte Gedanken


An dieser Stelle sind einige kleine Hervorbringungen zu Fragen des Glaubens versammelt, die zu kurz sind, um eine eigene Seite zu rechtfertigen, oder deren „Schöpfungshöhe“ mich bisher von einer weitergehenden Bearbeitung abgehalten haben. Manches überschneidet sich inhaltlich, daher auch der Seitentitel „unsortiert“.

Schöpfung oder Zufall

Warum ist etwas und nicht nichts? Darauf gibt es im Prinzip zwei mögliche Antworten: Schöpfung oder Zufall. Es ist eine menschliche Grunderfahrung, dass von nichts nichts kommt. Wenn wir irgendwo ein komplexes Gerät sehen, wissen wir, dass es einen Designer gibt, der es entworfen hat, und Handwerker oder Arbeiter, die es gebaut haben. Es erscheint mir daher angesichts des Kosmos als nicht unvernünftig, an einen Schöpfer zu glauben. Daran ändert auch der Hinweis auf die Akausalität von Quantenphänomenen nichts. Die Entstehung der Kosmos ist mehr als bloß ein größeres Quantenereignis.

Die westliche Naturwissenschaft hat es sich zur Aufgabe gesetzt, die Immanenz (d.h. die sichtbare Welt) ohne die Zuhilfenahme der Transzendenz (also ohne göttliches Einwirken) zu erklären. Man kann sich vermutlich darüber streiten, ob eine solche Prämisse bei einer Grenzfrage wie der Kosmogonie angebracht ist. Aber die Naturwissenschaftler sind überzeugt, dass Urknall und Evolution mehr sind als bloße Arbeitshypothesen.

Aber auch wenn die Wissenschaft mit Urknall und Evolution recht haben sollte: über die Frage der Schöpfung ist damit noch nichts entschieden. Es bedurfte schon verdammt vieler Zufälle, damit die Materie nach dem Urknall nicht einfach in alle Himmelsrichtungen davonflog, sondern Galaxien und Sonnensysteme ausbildete, von denen auf einem Verhältnisse herrschen, die es ermöglichten, dass komplexe Organismen entstehen. Aber natürlich lässt sich hier nichts beweisen – weder in die eine noch in die andere Richtung.

Eines allerdings zeigen die Naturwissenschaften und die Möglichkeit, die Immanenz ohne Gott zu erklären, schon: wenn es einen göttlichen Weltdesigner gibt, hat er die Welt jedenfalls nicht als Marionette geschaffen, in der sich nichts bewegt, ohne dass er an den Fäden zieht. Eher gleicht die Welt einem Wecker, der - einmal aufgezogen - abläuft. Damit ist noch nicht gesagt, dass Gott nicht doch hier und da an Fäden zieht. Aber wenn, dann tut er es so, dass sein Eingreifen nicht umittelbar evident wird.

Nicht wenige Christen empfinden Schöpfung und Evolution als unvereinbare Gegensätze. Das wird es dann, wenn man den biblischen Schöpfungsbericht als exakte prosaische (nicht dichterisch gestaltete) Beschreibung des göttlichen Schöpfungshandelns liest. Aber ob die Geschichte mit dem Urknall stimmt, muss letztlich in der Physik verhandelt werden, nicht in der Theologie. Auch wenn sie stimmt, beantwortet das die Frage, warum es den Kosmos gibt, nicht.

Die Frage nach dem Grund der Existenz ist eine bohrende Grundfrage des Menschen. Die Naturwissenschaft kann sie nicht beantworten. Schöpfung oder Zufall? Wir bleiben hier letztlich auf den Glauben zurückgeworfen.

Naturwissenschaft und Glaube

Wenn ich einen Stein in der Hand halte und dann die Hand öffne, so fällt der Stein zu Boden. Stelle ich nun die Frage, warum der Stein zu Boden gefallen ist, dann gibt es zwei mögliche Antworten: 1) weil die Schwerkraft auf ihn wirkt; 2) weil ich ihn losgelassen habe. Beide Antworten sind richtig und schließen einander nicht aus.

Wenn man die Frage stellt, warum es uns Menschen gibt, dann antwortet die Wissenschaft mit Begriffen wie Urknall oder Evolution, der Glaube hingegen mit Schöpfung. Die beiden Antworten schließen einander nicht aus, liegen aber auf verschiedenen Ebenen.

Viele Dinge, die der Glaube als wunderbares Eingreifen Gottes ansieht, lassen sich auch mit „natürlichen“ Ursachen erklären. Wenn z.B. jemand, der an Krebs erkrankt ist, ohne erkennbare Ursache wieder gesund wird, spricht die Medizin von spontaner Selbstheilung. Für den Glaubenden, dem dies widerfährt, ist aber klar, dass seine Gebete erhört wurden. Wieder schließen die beiden Erklärungen einander nicht aus.

Die Naturwissenschaft erhebt den Anspruch, objektiv zu sein, d.h. dass ihre Aussagen überprüfbar sind. Der Glaube ist subjektiv, so wie meine Liebe zu meiner Frau und meinen Kindern. Diese Liebe ist nicht naturwissenschaftlich beweisbar und ist dennoch eine Kraft, die mein Leben nachhaltig prägt.

Die Naturwissenschaft kann zwar erklären, wie das Leben entstanden ist. Aber welchen Sinn mein Leben hat, kann sie mir nicht sagen. Das muss ich selbst herausfinden. Hier setzt der Glaube an. Den Sinn, den ich für mein Leben gefunden habe, kann ich natürlich nicht „beweisen“.

Das bedeutet allerdings nicht, daß man jeden Unsinn glauben kann, da der Glaube ja auf einer „höheren“ Ebene liege und von der Wissenschaft unberührt bleibe. Auch der Glaube darf nicht zum gesunden Menschenverstand und zu offensichtlichen Tatsachen in Widerspruch stehen. Aber auf letzte Fragen kann die Wissenschaft keine Antwort geben.

Menschen, die nur glauben, was man wissenschaftlich beweisen kann, sind letztlich auch Gläubige. Denn sie setzen voraus, daß es jenseits der physischen Welt keine Wirklichkeit gibt – das kann und will keine Wissenschaft beweisen.

Existiert Gott?

„Es spricht der Narr in seinem Herzen: es gibt keinen Gott.“ (Ps 14,1) Dem Narren muss es dabei nicht unbedingt an intellektuellen Fähigkeiten mangeln, seine Dummheit ist ein Charakterfehler: eine Mischung aus Gedankenlosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Egoismus und – da er seine Rechnung ohne Gott macht – mangelndem Realitätssinn.

Der Narr wird wohl nicht schlechterdings die Existenz Gottes leugnen. Vielmehr stellt er in Abrede, dass Gott sich um die Belange des Menschen kümmert (vgl. Ps 10,11; 73,11). Gott mag es durchaus geben, aber wenn er sich um uns nichts schert, ist er für uns bedeutungslos. Das ist genauso gut, als ob es ihn nicht gibt. Und daher lebt der Narr auch ohne Rücksicht auf Verluste.

Ähnlich war auch Jean-Paul Sartre der Meinung, dass die Frage nach der Existenz Gottes bedeutungslos sei. Die Frage ist also nicht, ob es irgendeinen Gott gibt, sondern ob es einen liebenden Gott gibt.

Als Hiob unschuldig in tiefstes Leid stürzt, da schimpft er leidenschaftlich mit und über Gott. Nichts, was Hiobs Freunde sagen, kann Hiobs Leid erklären. Wie soll man aber angesichts des Leides an einen liebenden Gott glauben, der sich um uns kümmert? Die Frage, warum Gott das alles zulässt, ist bis heute das beste Argument der Gottesleugner.

Der Wendepunkt in Hiobs Glauben tritt ein, als Gott Hiob antwortet. Und obwohl das, was Gott zu ihm sagt, eher einer Standpauke als einem Trostwort ähnelt, weiß Hiob jetzt, dass Gott Hiobs Leid kennt und seine Klagen gehört hat. Diese Erfahrung, dass Gott mitten im Leid zu uns spricht, ist das einzige, was uns auf Dauer an diesen Gott glauben machen kann. Alle schlauen Argumente verblassen im Angesicht des Leides. Alles Leid verblasst, wenn wir Gottes persönliche Zuwendung erfahren.

Aber der Narr will diese Zuwendung gar nicht, denn dann müsste er ja sein Leben ändern. Er hat ein massives Interesse daran, dass Gott sich um ihn nicht kümmert. Der Glaube an Gott ist also letztlich keine Frage von Argumenten, sondern der Bereitschaft, Gott zu erfahren.

Die Gottesfrage

Die Frage nach Gott besteht aus zwei Fragen: 1. Gibt es ihn? 2. Wer ist er (falls es ihn gibt)?

Dass es ihn gibt, erscheint angesichts unseres Daseins und der Existenz des Kosmos nicht völlig unwahrscheinlich. Ein Beweis für seine Existenz lässt sich jedoch nicht führen. (Das Argument des Paulus, dass man Gottes Existenz und Wesen aus seiner Schöpfung ablesen könne [Röm 1,19-21], ist kein Gottesbeweis. Paulus begründet damit, warum die Menschen keine Entschuldigung für ihre Idololatrie haben.) Gott ist, wenn es ihn gibt, unverfügbar, unbeweisbar, unerreichbar, unerkennbar.

Lassen wir die Existenz des Kosmos als Argument für Gottes Existenz gelten, so können wir zwar sagen, dass Gott unser Denken weit übersteigt: er ist offenbar mächtig (Größe des Kosmos), kreativ (Artenvielfalt), hat Sinn für Symmetrie und Schönheit (oder was wir als solches empfinden). Aber ob er sich für uns interessiert oder nicht, ob er moralische Forderungen stellt, ob er gütig, grausam oder gleichgültig ist, können wir so nicht wissen.

Dies können wir nur wissen, wenn Gott es uns selbst mitteilt – wenn er sich uns offenbart. Aber hat er das? Die drei großen monotheistischen Religionen (und ihre zahllosen Ableger und „Splittergruppen“) sagen ja. Jedoch hat jede Religion eine andere (und zwar die einzig wahre) Offenbarung empfangen.

Daraus ziehen manche den (Trug-)Schluss, dass keine dieser Offenbarungen wahr sein kann. Das ist zwar eine Möglichkeit, aber eben nur eine. Eine andere ist, dass eben doch eine (oder vielleicht im Kern auch alle?) wahr ist, oder dass sie zumindest Wahres enthält. Wer die Wahrheit wissen möchte, muss lesen. Und zwar mit dem Herzen, d.h. mit der Bereitschaft, aus dem Gelesenen für sein persönliches Leben auch Konsequenzen zu ziehen. Denn in allen drei Religionen geht es nicht so sehr um die richtigen Glaubensinhalte, als vielmehr um das richtige Leben.

Wen das Gefühl beschleicht, im Christentum sei dies doch etwas anders, hat nicht ganz unrecht. Denn die Kirche hat im Laufe der Jahrhunderte viele neutestamentliche Grundsätze auf den Kopf gestellt. Deshalb darf man sich bei der Beurteilung der Offenbarungsschriften nicht von dem irre machen lassen, was die religiösen Traditionen daraus gemacht haben: Talmud, Scharia, christliche Glaubenslehre.

Ethik ohne Gott?

Plädoyer für eine Ethik ohne Gott lautet der Titel eines Buches, das ich allerdings nicht gelesen habe: der Titel erschien mir ein Widerspruch in sich, so wie Tageslicht ohne Sonne.

Schon die Griechen debattierten darüber, ob ethische Normen von Natur aus gegeben sind (physei) oder ob sie auf der Vereinbarung von Menschen beruhen (thesei). Der englische Philologe und Schriftsteller C. S. Lewis schreibt zur Frage, ob man das Wesen Gottes an der Natur ablesen könne (aus dem Gedächtnis zitiert): „Es gibt sowohl die Blume auf dem Feld als auch die Würmer im Bauch.“ (D.h. das Bild Gottes, das sich aus der Natur ergibt, ist ein widersprüchliches.) Aus dem gleichen Grund lassen sich aus der Natur keine ethischen Grundsätze ableiten: auch die Grausamkeit, das Gefressenwerden und der gewaltsame Tod gehören zur Natur.

Wenn man Gott aus dem Spiel lassen will und die Natur akzeptiert, wie sie ist, kann man nicht mehr sagen, als dass alles, was ist, gut ist. Somit lassen sich aber aus der Natur kaum ethische Forderungen ableiten. Natürlich kann man dennoch solche Forderungen aufstellen, aber es ist schwer, sie nachvollziehbar zu begründen. Moralische Spielregeln gelten dann nur solange, wie die Gesellschaft sie akzeptiert. Homosexualität war gestern noch eine Sünde, ist heute die einzig politisch korrekte Spielart von Sex, denn „vaginale Penetrierung ist faschistoid“ (wie die Kabarettgruppe Die Hektiker in einer Parodie auf „feministische Volksmusik“ singt) – und morgen kann es schon wieder ganz anders sein. Es gilt nur, worauf die Gesellschaft sich jeweils verständigt.

Ethik ohne Gott kann nur Situationsethik sein. Von Zeit und Umständen unabhängige ethische Normen lassen sich letztlich nur von Gott her begründen. Dies ist kein Beweis für die Existenz Gottes. Aber wer Gott leugnet, sollte sich bewusst sein, dass eine Gesellschaft ohne Gott zu einer Gesellschaft von Kannibalen werden kann. Was der Mensch sät, wird er auch ernten.

Darf man die Bibel wörtlich nehmen?

Ich glaube, von dem jüdischen Religionswissenschaftler Pinchas Lapide stammt der Ausspruch, man könne die Bibel entweder wörtlich oder ernst nehmen. Das ist zwar ein nettes Bonmot, beantwortet aber obige Frage nicht wirklich.

Jesus sagt einmal (Mk 12,17): „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist.“ Ich kenne keinen Christen, der dieses Wort so interpretiert, dass die erste Hälfte der Aussage für uns gegenstandslos sei, da wir ja keinen Kaiser haben. Vielmehr versteht es jeder so, dass der Kaiser für die Ansprüche des Staates steht, sei er repräsentiert durch einen Monarchen oder eine demokratisch gewählte Regierung. Es geht also darum, was die Bibel sinngemäß meint.

Ebenso haben sich nur wenige dazu hinreißen lassen, eines der folgenden Worte Jesu buchstäblich zu befolgen:

Zugegebenermaßen hat dieser Ansatz aber zu einem Wildwuchs an Interpretationen geführt, die den Anspruch erheben, das, was die Bibel „eigentlich“ meine, zu vermitteln. So haben Theologen z.B. behauptet, die Texte über die Auferstehung Jesu seien symbolisch zu verstehen: Jesus sei nur in dem Sinne auferstanden, dass seine Jünger ihre Angst überwunden hätten und die Botschaft Jesu weitertragen würden („die Sache Jesu geht weiter“). Auslegungen solcher Art widersprechen aber dem Prinzip des geringsten interpretatorischen Aufwandes.

Bei den meisten dieser Auslegungen wurden zwei Dinge miteinander verwechselt: Auslegung und Verwendung des Textes (diese Unterscheidung habe ich von Umberto Eco). Bei der Auslegung geht es um die Frage, was der Autor den Lesern seiner Zeit mitteilen wollte. Bei der Verwendung geht es darum, was wir aus dem Text für uns mitnehmen können. Eine solche Verwendung ist legitim, aber sie darf nicht mit Interpretation verwechselt und den Autoren als intendierte Aussage unterstellt werden.

Wenn etwa der evangelische Theologe Paul Tillich schreibt:

Die Konfrontierung der existentialen Analyse mit dem Symbol, in dem das Christentum das, was uns unbedingt angeht, ausgedrückt hat, ist die einzige Methode, die sowohl der Botschaft von Jesus als dem Christus als auch der menschlichen Situation in der gegenwärtigen Kultur angemessen ist.
(1959, zitiert nach der Textsammlung Die verlorene Dimension, Hamburg: Furche-Verlag, 1962, S.68)

dann ist das Ergebnis einer solchen Konfrontierung eine Verwendung der biblischen Texte, keine Auslegung. Vor einer solchen Verwendung sollte aber eine methodisch angemessene Exegese stehen, damit die Nutzanwendung nicht in der Beliebigkeit versinkt oder sich zu Aussagen versteigt, die dem Sinn der Texte diametral entgegenstehen. Ausgesprochen dumm wäre es, den Evangelisten zu unterstellen, sie wollten einer existentialistischen Weltsicht das Wort reden – das Gegenteil ist der Fall.

Die Frage, ob man die Bibel wörtlich nehmen darf, kann nicht einfach mit Ja oder Nein beantwortet werden: zuerst muss die Interpretation klären, was der Text sagen wollte (wobei schon das nicht immer so eindeutig möglich ist), dann müssen wir uns fragen, inwiefern wir dies in unsere Zeit übertragen können – spätestens hier werden sich die Geister scheiden.

Zur historischen Glaubwürdigkeit der Evangelien

Dieter Nuhr ist ein deutscher Kabarettist (in Deutschland sagt man, glaube ich, Comedian), dessen Humor mir eine Zeitlang im Großen und Ganzen zugesagt hat. Er ist einer der wenigen, die sich trauen, auch über den Islam Witze zu machen. Aber seine Religionskritik, sowohl die am Islam als auch die am Christentum, ist oft etwas oberflächlich und „faktenresistent“. So sagt er im Programm Nuhr die Wahrheit:

Das erste Evangelium ist von 70 n.Chr. Also zwischen Jesus' Tod und dem allerersten Evangelium liegen schon 40 Jahre Stille Post. Das ist nicht das, was der Historiker als Superquelle bezeichnet.

Nun liegt es in der Natur der Sache, dass ein Geschichtswerk über Dinge berichtet, die schon ein paar Jahrzehnte her sind.

Angemerkt sei auch, dass die ältesten Berichte über Siddhārtha Gautama (bekannt als Buddha „Erwachter, Erleuchteter“), dessen Lebenszeit auf 563-483 v.Chr. angesetzt wird, aus dem 1. Jh. v.Chr. stammen; das sind rund 400 Jahre nach seinem Tod. (Zum Vergleich: Das wäre so, als stammten die ältesten Evangelien aus der Völkerwanderungszeit.) Dennoch werden die Historizität des Religionsstifters und die Eckpunkte seiner Biographie nicht bezweifelt.

Ob man den Wunderberichten in der Überlieferung über Buddha oder in den Evangelien Glauben schenken möchte, ist natürlich eine andere Frage. Aber sie hat primär nichts damit zu tun, wie weit die Berichte von den Ereignissen zeitlich entfernt sind. Es ist eine weltanschauliche Vorentscheidung.

Leider hat Nuhr so um 2023 herum begonnen, sich auf die Grünen als Feindbild einzuschießen. Und er schlägt dabei tief unter die Gürtellinie, indem er nicht nur die Politik der Grünen kritisiert, sondern die Person der Politiker lächerlich macht. So bezeichnet er Robert Habeck als „Kinderbuchautor“ (Habeck ist immerhin promovierter Literaturwissenschaftler), Annalena Baerbock gar als „Clown“. Das hat mit Satire nichts mehr zu tun, erinnert vielmehr fatal an die Verächtlichmachung des politischen Gegners durch rechtspopulistische Parteien und ihre historischen Vorbilder im Dritten Reich. Nicht meine Art von Humor.


Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 9. März 2024