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Neapel (2019)


Gewalt, Verkehr, Müll


Müll am Straßenrand im Bereich der Porta Nolana.

Manche Webseiten (z.B. die Wikitravel-Seite Neapel, Stand Mai 2019) erwecken den Eindruck, Neapel sei ein Hort der Kriminalität und Gewalt. Aber das ist Quatsch. Natürlich gibt es hier Kriminalität wie in jeder Großstadt. Und meinem Freund Willi wurde in der Altstadt das Handy geraubt – nachts, als außer ihm kein Mensch unterwegs war. Aber der Durchschnittsneapolitaner ist ein normaler Mensch, der sein Leben leben und über die Runden kommen möchte. Ich bin nicht bestohlen worden, niemand hat versucht, mich übers Ohr zu hauen. Übrigens sieht man kaum Bettler und Betrunkene; aber viele Menschen mit Migrationshintergrund: Schwarzafrikaner, Inder, Ostasiaten.

Die Camorra ist eine Realität, mit der der Tourist aber normalerweise nicht in Kontakt kommt und an der er auch nichts ändern kann.

Der Verkehr ist ein Thema für sich. Niemand hält sich an Regeln. Niemand hält vor einem Zebrastreifen; täten die Neapolitaner dies, kämen sie in manchen Bereichen wegen des nicht abreißenden Stroms von Fußgängern nicht mehr vom Fleck. Ich habe meist gewartet, bis eine Lücke entstanden ist, und bin dann schnell hinübergelaufen. Es gibt auch Fußgängerampeln mit Anforderungsschalter. Die Einheimischen pfeifen auf die Ampeln und gehen einfach über die Straße. Ich orte hier eine gewisse allseitige Rücksichtslosigkeit.

Neapel hat ein Müllproblem, das ist bekannt. Das ist aber nicht nur ein Problem der Beseitigung. Es ist ein auch mentales Problem. Müllvermeidung ist hier immer noch weitgehend unbekannt. Und die Einheimischen lassen ihren Müll da fallen, wo sie gerade stehen. (Kann gut sein, dass manche Touristen ihrem Beispiel folgen.) Wo Geschäfte sind, sorgen die Ladenbesitzer dafür, dass es vor dem Geschäft halbwegs akzeptabel aussieht. Aber wo nicht, liegen von Zigarettenstummeln, Glasscherben, Papier- und Kunststoffverpackungen, über Plastikflaschen, Aludosen, Kartons bis zu Hundekot, weggeworfenen Schuhen usw. jeglicher Mist auf der Straße oder am Straßenrand. Die Gegend um die Porta Nolana z.B. ist für mitteleuropäische Verhältnisse unfassbar zugemüllt. Man hat den Eindruck, dass die Neapolitaner ihre Stadt nicht sonderlich lieben.

Anreise

Ich wäre willens gewesen, mit dem Nachtzug zu reisen. Denn nach Rom funktioniert das sehr gut, und die Strecke von Rom nach Neapel macht das Kraut auch nicht mehr fett. Aber leider: die ÖBB hatten zu der Zeit, als wir gebucht haben, offenbar nur einen Vertrag mit der Trenitalia. Und die fuhr nur einmal am Tag von Rom nach Neapel. Das hätte für uns sechs Stunden Aufenthalt im Rom bedeutet. Oder wir hätten nur bis Rom buchen und uns die Weiterreise mit der Frecciarossa selbst organisieren müssen. Daher haben wir uns für die klimaschädlichere Alternative des Fliegens entschieden. (Das hat zudem den Vorteil, dass das Reisebüro, über das man die Buchung tätigt, auch dafür zuständig ist, den Kunden über allfällige Terminverschiebungen zu informieren. Zugreisen kann man nicht über das Reisebüro buchen. Hier muss sich der Kunde selbst um alles kümmern.) Wir sind von München nach Neapel Capodichino geflogen.

Inzwischen hat sich die Situation offenbar verbessert. Scotty, die Fahrplanauskunft der ÖBB, bietet jetzt auch die Verbindungen der Frecciarossa an. Für uns leider zu spät.

Bei der Zugfahrt von Salzburg nach München bleibt der Zug schon bis Traunstein zweimal auf freier Strecke stehen („Zugfolge im Bahnhof“, was mir als Laien gar nichts sagt) und verliert 10 min. Zwischen Rosenheim und München Ost dann wieder zweimal Halt auf freier Strecke („Signalstörung“). So kommt es bei einer laut Fahrplan 94minüten Fahrt zu 28 min Verspätung. Die Deutsche Bahn hat ihren schlechten Ruf offenbar nicht ohne Grund. Zum Glück hat auch unser Anschluss zum Flughafen, die S8, 6 min Verspätung, sodass wir ihn noch erwischen und pünktlich am Flughafen sind.

Wegen schlechter Erfahrungen mit den Check-in-Automaten checken wir am Schalter ein. Doch als ich zur Sicherheitsüberprüfung gehen will, verweigert der Scanner den Durchtritt. Der Ausdruck auf der Bordkarte weist einen hellen Streifen im 3D-Barcode auf und kann daher nicht gelesen werden. Ich muss zurück zum Check-in-Schalter und mir eine neue Bordkarte ausstellen lassen. Doch auch mit dieser benötigt es mehrere Leseversuche, bis ich endlich weiter darf.

Die reine Flugzeit beträgt ca. 80 min, und die Lufthansa ist beim Hin- wie auch beim Rückflug pünktlich. Was die Bordverpflegung betrifft, wird die deutsche Airline immer kreativer: Beim Hinflug gibt es eine Unze (28 g) schottischen Butterkeks (Shortbread), beim Rückflug 40 g deutsche Puffreisschokolade.

Am Ausgang des Flughafens erwerben wir bei einem Ticketautomaten Fahrkarten für den Alibus, das ist der Shuttle vom Flughafen zum Hauptbahnhof und weiter zum Hafen. Das Ticket kostet 5 €. Die Haltestelle ist etwa 200 m vom Ausgang des Flughafens entfernt, aber alle 10 m ausgeschildert und daher nicht zu verfehlen. Man bekommt die Fahrkarten auch beim Busfahrer (zum selben Preis), aber mit den Fahrkarten in der Hand braucht man nicht lange mit den Taxifahrern zu diskutieren, die einen dazu überreden wollen, ein Sammeltaxi zu nehmen. Das Entwerten der Fahrscheine erfolgt durch den Busfahrer: er zerreißt die Scheine. Die Fahrt dauert etwa eine Viertelstunde. Der Bus hält ca. 100 m von der Piazza Garibaldi entfernt, man sieht aber schon das markante eckige Vordach des Bahnhofsgebäudes. Ohnedies hält der Bus nur am Bahnhof und am Hafen.

Die Haltestelle des Alibus in der Gegenrichtung ist unmittelbar am Eingang zum Bahnhof. Und der Bus fährt auch unmittelbar bis zum Eingang des Flughafengebäudes. Bei der Rückfahrt brettert unser Bus dermaßen durch den Nachmittagsverkehr, dass wir in kaum mehr als 10 min am Flughafen sind. Der Alibus fährt in beiden Richtungen ca. alle 15 min. Es gibt im Internet einen Fahrplan, aber man sollte die Zeiten nur als Richtwerte verstehen. Wir haben einmal gesehen, dass der nächste Bus schon gekommen ist, bevor der vorige abgefahren ist.

Hotel


Pizzaaaa! (Pizza napoletana mit Anchovis)

Wir haben uns für das Starhotels Terminus entschieden. Es liegt an der Piazza Garibaldi gegenüber dem Bahnhof. Ein gepflegtes, sehr günstiges Hotel mit freundlichem Personal. Einziger Minuspunkt war, dass wir erst um 15 Uhr in unser Zimmer konnten. Ansonsten waren wir rundum zufrieden. Obwohl unser Balkon direkt auf die Piazza ging, haben wir von draußen akustisch nur wenig mitbekommen.

Die Lage an der Piazza Garibaldi ist genial. Sie ist mit dem Bus in kürzester Zeit vom Flughafen zu erreichen. Hier treffen die beiden U-Bahnlinien 1 und 2 zusammen. Von hier fährt die Circumvesuviana nach Herculaneum, Pompeji und Sorrent. Von hier ist man zu Fuß in 15 min in der Via dei Tribunali in der Altstadt.

Direkt neben dem Hotel sind acht bis zehn Restaurants bzw. Pizzerien. Unsere beiden Lieblingslokale waren I Sapori di Parthenope und 'e Vichiarelle. (Die Messer könnten etwas schärfer sein; ich hatte nach ein paar Tagen vom Pizzaessen eine Blase am linken Mittelfinger.) Auf der anderen Seite des riesigen Platzes sind ein paar „ethnic supermarkets“, d.h. kleine Lebensmittelläden, die von Nicht-Italienern betrieben werden. Sie haben auch am Sonntag geöffnet.

Die typischen Probleme des Bahnhofsvorplatzes, wie ich sie etwa vom Südtiroler Platz in Salzburg kenne – Drogensüchtige, Betrunkene, Glasscherben, Raufhändel –, konnte ich auf der Piazza Garibaldi nicht ausmachen, zumindest nicht auf der Seite des Platzes, die wir täglich frequentiert haben. Hier zeigen auch Polizei und Militär viel Präsenz. Aber auch auf der „ethnischen“ Seite der Piazza ist mir nichts derartiges aufgefallen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Es ist alles sehr kompliziert. So könnte man dieses Thema umschreiben. Es gibt mehrere Betreibergesellschaften:

Die Gesellschaften haben sich zu einem Verkehrsverbund, der Unicocampania, zusammengeschlossen. Das hat aber leider nicht zu einer Vereinfachung des Tarif- und Fahrkartensystems geführt. Denn 2015 wurde das Tarifsystem wieder geändert. Es gibt jetzt (Stand 2019) das biglietto integrato (das also betreiberübergreifend gilt, aber z.B. nie für den Alibus) und das etwas billigere biglietto aziendale (das nur für eine Betreibergesellschaft gilt). Von beiden Kategorien gibt es corsa singola „Einzelfahrt“, giornaliero „Tagesticket“, 7 giorni „7-Tagekarte“ (die aber laut PDF der Betreiber nicht sieben Tage gilt, sondern von der Entwertung bis zum Ende des folgenden Sonntags!) usw. Die Einzelfahrscheine für die Trenitalia habe ich immer am Automaten gelöst. Die für die ANM habe ich im Zeitungskiosk am Bahnhof gekauft. Für die Vorortelinien (Circumvesuviana usw.) braucht man, soweit ich verstanden habe, eigene Tickets, deren Kosten nach Kilometer gestaffelt sind. Dafür hatte ich aber die Artecard (s.u.).

Die Bedienerführung der Fahrscheinautomaten der Trenitalia erfordern ziemlich oft eine Bestätigung, bis man endlich zum Fahrschein kommt. Einer der Automaten hat kein Bargeld akzeptiert, sondern nur Bezahlung mit Prepaidkarte angeboten.

Die Endstationen der Linie 1 heißen meist Piscinola (im Nordwesten) und Garibaldi (im Südosten), die der Linie 2 Pozzuoli S. (S. = Solfatara, im Westen) und Napoli S.G. (S.G. = San Giovanni – Barra, im Osten). Vom Bahnhof Garibaldi aus fahren auch die Züge mit dem Ziel Na Campi Fle (= Napoli Campi Flegrei) nach Westen, aber eben nicht so weit. (Von Puzzuoli aus ist Campi Flegrei logischerweise im Osten.) C.Mare di S. hingegen ist Castellammare di Stabia im Osten. Cumana und Linie 2 fahren zwar streckenweise parallel zueinander, haben aber offenbar getrennte Gleisanlagen und getrennte Bahnhöfe (etwa in Bagnoli oder Pozzuoli).

Um zum Gleis der Linie 1 zu kommen, muss man bei einem Schranken seinen Fahrschein hineinstecken, damit wird er abgestempelt (validiert) und der Schranken öffnet sich. Bei der Linie 2 hingegen muss man (zumindest in der Station Garibaldi) selbst nach einem der Stempelautomaten suchen und dort die Fahrkarte abstempeln. Wer darauf vergisst, fährt schwarz. Gelegentlich stehen aber Kontrolleure bei den Stiegenabgängen zum Gleis.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind nicht sehr zuverlässig. Auf den Fahrplanmonitoren der Linie 2 im Bahnhof Garibaldi kann man immer wieder lesen cancellato („abgesagt, gecancelt“). Als es an einem Vormittag einen Regenguss gab, flossen die Wassermassen durch die Lichtdecke der Station Museo der Linie 1 und setzten sie unter Wasser. Die Station wurde kurzerhand geschlossen. Am Abreisetag wartete ich in der Station Municipio (ebenfalls Linie 1) eine gute halbe Stunde vergeblich auf die U-Bahn. Italienische Durchsagen sprachen von technischen Problemen. Ich bin die etwa zweieinhalb km zum Hotel schließlich zu Fuß gegangen. (Die ANM schuldet mir 1,10 €.) Wenn man einen harten Termin hat, tut man also gut daran, mindestens eine halbe Stunde „Luft“ einzukalkulieren.


Veralteter Netzplan von Circumflegrea / Cumana in einem der Züge der Cumana (Cuma von mir hervor­gehoben). In Wahrheit ist in Licola Endstation (Stand 2019).

Die Bahnverbindung nach Cuma wurde laut Internet schon vor Jahren eingestellt. Verwirrenderweise ist auf den Fahrplänen der Circumflegrea der Bahnhof Cuma immer noch ausgewiesen, nur ohne Ankunftszeit. Wehe dem, der wie ich nicht genau geschaut hat. Im Bahnhof Montesanto (von wo aus Circumflegrea und Cumana starten) sagte man uns, wir müssten die Cumana bis Fusaro nehmen und von dort mit dem Bus weiterfahren. Aber niemand konnte uns sagen, wann oder wie oft dieser Bus fährt. Wir haben nach geraumem Warten an der Bushaltestelle aufgegeben und sind zurück Richtung Neapel gefahren und haben Pozzuoli (das antike Putéoli) besichtigt.

Im Bahnhof Fusaro war der Fahrkartenschalter geschlossen. Ein Zettel wies darauf hin, dass der Ticketautomat außer Betrieb ist. Wie kommt man also zu einem Fahrschein? Vermutlich online – für Touristen kein gangbarer Weg. Zum Glück galt an diesem Tag noch unsere Artecard.

Campania Artecard

Da auf einigen Seiten im Netz Horrorgeschichten vom stundenlangen Anstellen an der Kasse in Pompeji zu lesen sind, habe ich versucht herauszufinden, ob es eine Möglichkeit gibt, das zu umgehen, ohne online für einen ganz bestimmten Tag im Voraus buchen zu müssen. Ich habe mich schließlich auf gut Glück für die Campania Artecard für 3 Tage entschieden. Diese enthält die beiden ersten Sehenswürdigkeiten umsonst, für alle weiteren (für die die Artecard gilt, Liste im Internet) gibt es ermäßigten Eintritt. In Pompeji muss man sich dann am Schalter für Online-Tickets anstellen und bekommt dann die eigentliche Eintrittskarte. Außer in Pompeji habe ich nirgendwo lange Warteschlangen vor dem Kartenschalter gesehen, auch nicht im Archäologischen Nationalmuseum.

Die Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu den Sehenswürdigkeiten ist in dieser (und nur in dieser) Artecard inkludiert. Sie gilt z.B. auch für die Circumvesuviana, nicht jedoch für den Campania Express. Man kann aber mit der Artecard verbilligte Fahrkarten für letzteren erwerben. Man kann die Artecard übers Internet kaufen. Ich habe sie nach unserer Ankunft in Neapel am Zeitungskiosk am Bahnhof (bei Gleis 23) gekauft. Sie kostete 32 €. Mein Freund Willi hat mir aber später erzählt, dass es ihm passiert ist, dass es im Geschäft keine Artecards mehr gab. Auch damit muss man also rechnen.

Ob sich die Artecard pekuniär rentiert, hängt davon ab, was und wieviel man sich in den drei Tagen anschaut. Sie verkürzt jedenfalls das Warten am Schalter in Pompeji und erspart einem drei Tage lang, sich darum kümmern zu müssen, wo man welche Fahrkarte zu kaufen hat. Das erspart einem auch das Gedränge am Fahrkartenschalter der Circumvesuviana. Das war mir das Geld wert.

Verständigung

Die Neapolitaner sprechen Napulitano und Standarditalienisch. Im Hotel und in den Restaurants spricht man natürlich auch mehr oder weniger Englisch. Aber ansonsten ist es hilfreich, ein bisschen Italienisch zu können. Obwohl es in Neapel nicht wenige Touristen gibt, sind viele Gegebenheiten nicht auf ihre Bedürfnisse ausgelegt. Die Durchsagen in der Station Municipio oder im Zug der Circumvesuviana waren nur auf Italienisch.

Unser Besichtigungsprogramm

Tag 1 (Mittwoch)


Sog. Farnesischer Stier, Marmorgruppe vom Anfang des 3. Jh.n.Chr., Museo Archeologico Nazionale.

Cappella di San Gennaro (des Heiligen, dessen Blut sich alljährlich verflüssigt) im Dom von Neapel.

Heute wollen wir ins Archäologische Nationalmuseum. Also Einzelfahrscheine für Linie 2 (1,30 €) lösen. Hier passiert mir schon der erste Fehler. Der Netzplan, den ich mir von der ANM-Webseite heruntergeladen habe, erweckt den Eindruck, die Linie 2 halte an der Station Museo. Die gehört aber in Wahrheit zur Linie 1. Linie 2 hält an der Station Cavour. Wir steigen Montesanto aus und gehen zu Fuß zurück. So haben wir das Vergnügen, der Piazza Dante angesichtig zu werden.

Der Eintritt ins Museum kostet 15 €, Taschen müssen in ein Schließfach. Das Gebäude ist nicht klimatisiert (daher braucht man auch keinen Pullover) und im Winter offenbar ziemlich feucht. Das sieht man am stellenweise abblätternden Verputz und den bis zur Unleserlichkeit feuchtigkeitszerfressenen Beschriftungen mancher Exponate. Den Plan, den man bei der Kassa bekommt, ist nicht mehr aktuell. Die Ausstellung zur Magna Grecia kostet ein paar Euro extra und ist nur bis 14 Uhr geöffnet. Die Abteilungen Numismatik, Inschriften sowie Glas und Metall sind gänzlich geschlossen. Die Fresken aus Pompeji finden wir gar nicht. Etliche Porträtköpfe aus der Villa dei Papiri in Herculaneum sind gerade im Getty Museum in Los Angeles zu sehen. Glanzlichter sind der Farnesische Stier, der Farnesische Herkules, die Kameen, allen voran die Tazza Farnese, die Mosaiken aus Pompeji, die Bronzestatuen aus der Villa dei Papiri in Herculaneum.

Nach einer kurzen Mittagsrast in einer Bar in der Loggia der Galleria Principe wandern wir durch die Via Santa Maria di Costantinopoli zur Piazza Vincenzo Bellini (Mauern aus griechischer Zeit) und von dort den antiken decumanus maximus, die Via dei Tribunali, entlang gen Piazza Garibaldi. Wir gehen vorbei an der einem antiken Tempel nachgebildeten Cappella Pontano (nicht geöffnet), der Basilica di Santa Maria Maggiore alla Pietrasanta und ihrem mit antiken Spolien geschmückten mittelalterlichen Campanile. Wir besichtigen die für heutige Verhältnisse etwas morbid wirkende Kirche Santa Maria delle Anime del Purgatorio ad Arco mit ihrem Totenkult für die Seelen im Fegefeuer. San Paolo Maggiore ist leider (noch?) nicht offen. Wir betreten die außen komplett eingerüstete, innen gotische Kirche San Lorenzo Maggiore; für das Kloster bleibt uns heute keine Zeit mehr. San Gregorio Armeno hat (außer samstags und sonntags) nur am Vormittag offen. Die Kirche Girolamini ist eine Baustelle, die Fassade ist eingerüstet, die Kirche nicht zu betreten.

Wir beschließen den Nachmittag mit der Besichtigung des Domes. Die in den Dom integrierte Kirche Santa Restituta ist frei, das Baptisterium darin (zu dem man an der rechten Seitenwand entlang gelangt) kostet 2 € Eintritt. Die Mosaiken sind das Geld aber wert. Schließlich gelangen wir, vorbei am Castel Capuano und der Kirche Santa Caterina a Formiello, zur Piazza Garibaldi.

Tag 2 (Donnerstag)


Atrium mit 16 dorischen Säulen im Haus des M. Epidius Rufus in Pompeji.

Fresken mit fast lebensgroßen Figuren in der Villa der Mysterien in Pompeji.

Heute aktivieren wir unsere Artecards. Damit haben wir einen gültigen Fahrschein für die Circumvesuviana. Der Zug hat bereits bei der Abfahrt gut 10 min Verspätung. Er ist rappelvoll, ich muss stehen; nach 20 min erbarmt sich ein Jugendlicher und überlässt mir seinen Sitzplatz (sein Kumpel schaut verständnislos und missbilligend). Die Zugsgarnituren sind nicht klimatisiert, Pullover unnötig.

Die Haltestelle heißt Pompei Scavi (scavo = excavation, Ausgrabung), von dort sind es noch 100 m Fußweg zum Eingang der Grabungsstätte. Wir stellen uns beim Schalter für Online-Tickets an, wo wir gerade 3 min warten müssen, dann bekommen wir unsere Eintrittskarte. Einige der Besucher haben einen Plan bekommen, wir fragen danach, es gibt aber keine mehr („maps are finished“ – um 9:30 vormittags!).

Pompeji ist groß. Es gibt viel zu sehen. Viele der Häuser sind ohne Vorwarnung geschlossen (etwas Haus des Tragischen Dichters), andere dafür für Besucher geöffnet. Das Hauptmanko: es gibt keinen vorgezeichneten Weg, auf dem man alle wesentlichen Sehenswürdigkeiten abklappern kann. So „irren“ wir zunächst zum Forum, dann zum Foro Triangolare und Theater, und weiter zum Amphitheater. Zurück über die Via dell'Abbondanza, zu den Stabianer Thermen und wieder zum Forum. Wir legen bei (nicht in!) der an eine Autobahnraststätte gemahnenden Anlage hinter dem Forum eine kurze Rast ein. Ein zweites Manko von Pompeji ist, dass es keine ausgewiesenen Rastzonen gibt. Der Reiseführer behauptet Gegenteiliges, aber ich habe nichts dergleichen gesehen. Dann erkunden wir die Häuser nördlich des Forums (Haus des Tragischen Dichters, Haus des Fauns, Haus der Vettier), gehen durch das Herkulaner Tor an den prunkvollen Gräbern vorbei zur Villa der Mysterien. Dort ist auch ein Ausgang.

Von der Villa der Mysterien ist es etwa 1 km zum Bahnhof. Wir fahren zurück mit dem Zug um 16:37, der aber auch über 10 min Verspätung hat. Der Zug ist noch voller als bei der Hinfahrt, wir müssen die ganze Fahrt stehen. Einige junge Leute sitzen am Boden. Bei jeder Haltestelle wird man von den Aussteigenden fast aus dem Zug geschoben.

Tag 3 (Freitag)


Eines der allgegenwärtigen Thermopolia (Garküchen), hier die sog. Große Taverne in Herculaneum.

Das Innere eines Ladens in Herculaneum mit verkohltem hölzernen Mobiliar (Zwischenboden, Regale) und Amphoren.

Der Cardo und die Ostmauer des Macellum des antiken Neapolis unter dem Kloster San Lorenzo Maggiore.

Ich nehme diesmal den Zug Richtung Poggiomarino. Der hält laut Fahrplan auch bei Ercolano Scavi, hat aber reichlich Sitzplätze. Doch dann überspringt der Zug eine Haltestelle. Im nächsten Bahnhof eine Durchsage auf Italienisch, dass der nächste Halt Ercolano Scavi sein wird. Tatsächlich fährt der Zug bei allen weiteren Haltestellen durch und braucht so für die ganze Strecke kaum 15 min.

Am Ausgang des Bahnhofs weist eine Dame die Aussteigenden auf das linker Hand liegende Ticketbüro hin, wo man Fahrten auf den Vesuv buchen kann, und direkt vor dem Bahnhof wartet bereits ein Bus. Ich habe mich nicht nach den Preisen erkundigt. Aber es scheint eine gute Möglichkeit, einen Besuch von Herculaneum mit einer Fahrt auf den nahen Vesuv zu verbinden.

Vom Bahnhof geht man ca. 15 min geradewegs hinunter zum Meer und erreicht so das Ausgrabungsgelände. Dort bekommt man auch einen Plan des Geländes und einen Führer mit Beschreibung der Häuser. Herculaneum ist viel kleiner als Pompeji und so kann man sich mit der Besichtigung mehr Zeit lassen. Die Vorstadtthermen sind leider geschlossen.

Auch der Zug, mit dem ich zurückfahre, scheint aus Poggiomarino zu kommen, denn es gibt ausreichend Sitzplätze. So bin ich um halb vier im Hotel. Wir nutzen den restlichen Nachmittag, indem wir zu San Lorenzo Maggiore gehen und das Kloster besichtigen (9 € regulär, 7 € ermäßigt mit Artecard). Vom Kreuzgang aus kann man zwei prächtige Säle besichtigen, aber vor allem die unterirdischen Ausgrabungen des römischen Macellum (Marktgebäude). Schließlich schlendern wir die Via San Gregorio Armeno hinunter, wo zahllose Geschäfte Krippenfiguren, Corni und allerlei Andenken verkaufen, und zurück zum Hotel.

Ich habe die kleinen, zumeist roten Hörner zunächst für Pfefferoni oder Chilischoten gehalten. Aber es handelt sich um kleine Hörner, die als Talisman vor dem bösen Blick und vor Unheil schützen sollen (s. Wikipedia-Art. Corno portafortuna).

Tag 4 (Samstag)


Die unterirdischen Räumlichkeiten des Anfiteatro Flavio in Pozzuoli.

Wie oben beschrieben, wollen wir eigentlich Cuma besichtigen. Wir fahren mit der Linie 2 zur Station Montesanto und von dort vom gleichnamigen Bahnhof mit der Cumana nach Fusaro. Wir steigen aber zunächst in den falschen Zug ein. Zum Glück frage ich noch einen Passagier und erfahre, dass wir falsch sind. Wir können noch rechtzeitig aussteigen. Das kommt davon, wenn man nicht genau darauf achtet, von welchem Bahnsteig der gewünschte Zug abfährt. Der Zug, mit dem wir dann fahren, ist übrigens stark klimatisiert.

In Fusaro ist für uns Endstation. Baia wäre ein lohnendes Ersatzziel. Aber auch dort hält der Zug nicht. Man hätte von Fusaro zu Fuß hingehen können (geschätzte 1 bis 1,5 km), aber das war mir nicht klar. So fahren wir nach Pozzuoli. Das ist bedeutend sauberer und gepflegter als Neapel. Wir besichtigen den sog. Serapistempel (in Wahrheit ein Macellum), um den man nur herumgehen kann; die geringen Reste der Thermen; und das Amphitheater, das das drittgrößte in Italien ist, und dessen unterirdischen Gewölbe noch in einzigartigem Erhaltungszustand sind (ermäßigter Eintritt 2 €). Hier sind übrigens kaum Touristen.

Dann wollen wir die Flegräischen Felder (Solfatara) sehen. Wir gehen durch die samstäglich menschenleeren Straßen des Ortes. Inzwischen ziehen Wolken auf und es tröpfelt schließlich auch ein wenig. Nach einer guten halben Stunde Fußmarsch stehen wir vor dem Eingang zum Campingplatz und zum Naturpark. Wegen Wartung geschlossen! (Was kann man an einem Naturpark warten?) Wir marschieren die Via Coste d'Agnano ein Stück bergauf. Hier kann man den Schwefel riechen, und man kann ihn an der gelblichen Färbung mancher Flächen des Naturparks auch sehen. Wir kehren um, gehen zum Bahnhof Pozzuoli Solfatara der Linie 2 (das ist nicht derselbe Bahnhof wie der Bahnhof Pozzuoli der Cumana!). Der Zug, den wir erwischen, fährt aber nur bis zum Bahnhof Campi Flegrei. Dort müssen wir in einen Zug umsteigen, der zur Piazza Garibaldi fährt.

Der wahre Grund für die Schließung Solfataras ist vermutlich ein tödliches Unglück, das sich im Sept. 2017 ereignet hat. Ein 11jähriger Bub hat eine Absperrung missachtet und den gesperrten Bereich betreten. Er ist entweder durch die ausströmenden Gase bewusstlos geworden oder in ein Loch (mit heißem Schlamm?) eingebrochen. Die Eltern haben versucht, ihren Sohn zu retten. Alle drei sind ums Leben gekommen (s. etwa Phlegräische Felder: Eltern und Sohn sterben in Vulkankrater in Neapel). Ich nehme an, die Verantwortlichen wurden verpflichtet, bessere Absperrungen errichten zu lassen, wofür aber wohl das Geld fehlt.

Tag 5 (Sonntag)


Guido Reni: Atalante und Hippomenes (Öl auf Leinwand, Museo Nazionale di Capodimonte).

Aussicht von Castel S. Elmo: Spaccanapoli, das markante grüne Kupferdach von Santa Chiara, am oberen Bildrand die Gleisanlagen beim Hauptbahnhof.

Als wir uns fürs Frühstück fertigmachen, geht gerade ein Regenguss auf die Piazza Garibaldi nieder. Nach dem Frühstück hat die Bewölkung aufgerissen. Aufgrund der Öffnungszeiten nehmen wir uns für heute Capodimonte und Vomero als Programm vor. Wir kaufen je ein TIC (Ticket Integrato Campania) für einen Tag (4,50 €). Wir fahren mit Linie 2 bis Cavour und nehmen das unterirdische Rollband zur Station Museo der Linie 1. Dort angekommen bin ich gerade auf die Rolltreppe gestiegen, als ich sehe, dass ein stärker werdender Wasserstrahl durch die Lichtdecke genau auf die Rolltreppe herunterrinnt. Ich drehe um und verlasse die Rolltreppe, ein paar Sekunden später drückt schon ein U-Bahn-Angestellter den Not-aus-Schalter der Rolltreppe. Draußen hat es wieder in Strömen zu regnen begonnen. Und das Wasser rinnt in Kaskaden durch die Lichtdecke herunter, die Stiegen und die Wände entlang. Am Boden der U-Bahn-Station bilden sich größer werdende Pfützen. Als der Regen nachlässt, werden die Wartenden genötigt, die Station zu verlassen. Unmittelbar hinter uns fährt der Rollbalken hoch, Station Museo ist geschlossen!

Wir gehen zur Piazza Museo Nazionale. Direkt vor dem Museum ist die Haltestelle für den Bus nach Capodimonte. Obwohl man am Sonntag zu Fuß vermutlich schon oben wäre, bevor der Bus gekommen ist, warten wir auf den Bus, weil es wieder zu regnen begonnen hat. Laut Flyer des Museums Capodimonte müssen wir den Bus 178 oder C63 nehmen. Es fährt ein 168, der auch auf den Capodimonte fährt, was wir aber noch nicht wissen. So stehen wir fast 45 min, bis der Bus kommt. Es geht auf halb zwölf zu, als wir endlich beim Museo Nazionale di Capodimonte sind. Der Eintritt kostet 12 €.

Das Museum hat zwei Stockwerke. Das erste ist moderat, das zweite gedrängt befüllt mit Exponaten. Im ersten Stock gibt es einen Live-Pianospieler. Die königlichen Prunkräume sind wegen Vorbereitung einer Ausstellung geschlossen. In diesem Museum hängt z.B. das bekannte Gemälde Guido Renis, das den Wettlauf zwischen einem seltsam ungelenken Hippomenes und einer reichlich korpulenten Atalante zeigt.

Es hat zu regnen aufgehört. Wir essen im Park ein paar Kekse und genießen die Aussicht auf Neapel. Wir gehen zu Fuß hinab zur Piazza Cavour und fahren mit der U-Bahn zur Station Montesanto und vom gleichnamigen Bahnhof mit der Standseilbahn auf den Vomero. Wir besichtigen das Castel Sant'Elmo (Eintritt 2,50 €). Die wuchtige Burg hat kaum architektonische Glanzlichter zu bieten, aber eine wunderbare Aussicht auf Neapel. Für die Kartause San Martino reicht die Zeit leider nicht mehr. Daher fahren wir mit der Seilbahn wieder hinunter und mit U-Bahn zum Hotel.

Tag 6 (Montag)


Thronsaal im Palazzo Reale.

Cappellone di Sant'Ignazio di Loyola in der Kirche Gesù Nuovo.

Wir kaufen Fahrscheine für die Linie 1 (1,10 €) und fahren mit der U-Bahn zur Station Municipio. Wir gehen durch die Galleria Umberto I (eine Art Jugendstil-Einkaufszentrum), vorbei am Teatro di San Carlo (das bis zur Unkenntlichkeit eingerüstet und mit Planen abgedeckt ist) zur Piazza del Plebiscito (die wohl nicht zufällig an den Petersplatz in Rom erinnert). Wir besichtigen zuerst die klassizistische Basilica di San Francesco di Paola (die wohl nicht zufällig an das Pantheon in Rom erinnert) und dann den Palazzo Reale (Eintritt 6 €). Der ist eine nicht enden wollende Flucht von prunkvoll gestalteten und möblierten Zimmern. Dann die Frage: San Carlo (9 €) oder Castel Nuovo (6 €, mit Audioguide 9€)? Wir sind keine großen Opernfans, wir entscheiden uns für das Castel (mit Audioguide). Mit dem Audioguide meiner Frau gibt es am Anfang Probleme: er schaltet sich nach einer Minute von selbst ab (vermutlich ist der Akku leer). Auch sonst bremst der Audioguide (wo ist das Bild, dessen Erklärung man gerade hört?).

Mittagsrast in der Galleria. Wir trinken im Ke'Kafè ein Cola um 4 €. Der Mehrwert liegt im historischen Ambiente. Dann fahren wir mit der Linie 1 von Municipio zur Station Dante. Von dort gehen wir zur Piazza del Gesù. Wir besichtigen die prunkvolle Barockkirche Gesù Nuovo (Eile ist geboten, denn hier wird gleich eine Hochzeit stattfinden). Dann arbeiten wir uns den ehemaligen decumanus inferior entlang vor, der heute Spaccanapoli genannt wird und aus den Straßen Via Benedetto Croce, Via San Biagio dei Librai, Via Vicaria Vecchia und Via Giudecca Vecchia besteht. Hier liegen Kirche und Kloster Santa Chiara. Die Kirche hat schöne gotische Gräber, das Kloster (Eintritt 6 €) ist bekannt für seine großflächigen Verzierungen aus Fayence-Fliesen. Die im Führer angegebenen Öffnungszeiten stimmen nicht mehr, daher müssen wir uns mit dem Besichtigen wieder ein bisschen beeilen. Hier liegen auch die große neugotisch ausgeschmückte Kirche San Domenico Maggiore und Sant'Angelo a Nilo mit dem von Donatello und Michelozzo gestalteten Grab des Kardinals Brancaccio. Hier läge auch die Cappella Sansevero, aber ach – ars longa, vita brevis.

Tag 7 (Dienstag)


Castel dell'Ovo.

Heimreisetag. Doch unser Flugzeug geht erst am späten Nachmittag und wir müssen erst um 12 Uhr das Zimmer räumen. Der Vormittag steht also noch für eine Besichtigung zur Verfügung. Ich entscheide mich für den Lungomare.

U-Bahn-Fahrscheine kaufen, mit Linie 2 bis Amedeo. Vorbei an der Villa Pignatelli zur Kirche Santa Maria in Portico, dann zu dem Villa Comunale genannten Park, der sich südlich der Riviera di Chiaia etwa einen Kilometer lang erstreckt und in dem verschiedene Skulpturen mythologischer Figuren und (jetzt wasserlose) Brunnen stehen. Hier sind die Hundehalter Neapels mit ihren Vierbeinern unterwegs. (Grünanlagen sind rar in Neapel.)

Als ich zur Piazza dei Martiri hochwill, hält ein ein Polizist die Straße gesperrt. Es dauert ein paar Minuten, bis ich verstehe, warum: Filmaufnahmen. Als wir weiterdürfen, sehe ich etliche Fiat, Lancia und Alfa Romeo aus den 50er Jahren und Schauspielerinnen in fast schon historisch zu nennende Kostüme gewandet. Ich besichtige das Castel dell'Ovo (Eintritt frei), das vor allem historische Bedeutung hat: hier stand wohl eine Villa des Lucullus, hier war der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustulus interniert. Ansonsten sind nur noch einige Baureste aus angevinischer und aragonesischer Zeit zu besichtigen.

Der Vormittag ist schon fortgeschritten. Ich haste zur Piazza del Plebiscito und von dort zur Piazza Municipio. Ich warte auf die U-Bahn. Es kommt keine. Eine italienische Durchsage, ich verstehe etwas von technischen Problemen. Aber bezieht sich das auf meine Fahrtrichtung? Die Station füllt sich mit Wartenden. Dieselbe Durchsage, ein paar Italiener mit Koffern schimpfen laut und sehen auf ihre Uhr bzw. ihr Mobiltelefon. Ich frage ein Touristenpärchen, ob sie etwas wüssten. Ja, man hat ihnen gesagt, die U-Bahn habe etwa 15 Minuten Verspätung. Ich warte aber schon 25 Minuten. Zehn Minuten später – es ist halb zwölf vorbei – beschließe ich, zu Fuß zu gehen. Das hätte ich gleich tun sollen. Von der Piazza Municipio zur Piazza Garibaldi sind es gut 2,5 km, wenn man zügig geht, ist das in 25 min zu schaffen. So bin ich schweißgebadet kurz vor zwölf im Hotel.

Wir checken aus, gehen gemütlich essen, vertrödeln noch etwas Zeit in der großen Bahnhofsbuchhandlung. Wir nehmen den Alibus zum Flughafen, checken das Gepäck ein. Das Boarding lässt auf sich warten, der Flug ist aber pünktlich. Selbst der Zug von München nach Salzburg ist ziemlich pünktlich.

Fazit


Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 8. Sept. 2019