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Numeralia

• Deklination der Kardinalzahlen
• Kardinal- und Ordinalzahlen
• Sonstige Zahlwörter
• Von Zahlen abgeleitete Substantive
• Uhrzeit

Deklination der Kardinalzahlen

Alle Kardinalzahlen werden dekliniert.

• Der Pl. von jeden wird für Pluralia tantum gebraucht: jedny kalhoty „eine Hose“, jedny noviny „eine Zeitung“.
• Wie dva dekliniert auch oba „beide“ (obě, obou, oběma).
• Die Zahlen größer fünf dekl. wie pět, d.h. im Nom. und Akk. sind sie endungslos, in den übrigen Fällen wird ein -i angehängt; devět „neun“ wird dabei zu devíti, deset „zehn“ zu deseti oder desíti.
• Ebenso sind die unbestimmten Zahlwörter kolik „wieviel(e)?“ und tolik „soviel(e)“ im Nom. und Akk. endungslos, in den übrigen Fällen, enden sie auf -a.
• Die Kardinalzahlen 1 bis 4 sind immer Adj., d.h. sie werden mit dem Gezählten übereingestimmt: tam jsou dvě ženy „dort sind zwei Frauen“, vidím dvě ženy „ich sehe zwei Frauen“, mluvím o dvou ženách „ich rede über zwei Frauen“.
• Die Kardinalzahlen ab 5 werden als neutr. Subst. behandelt, wenn sie im Nom. oder Akk. stehen, d.h. das Gezählte bekommt den Gen. Pl.: tam bylo (Neutr.Sg.!) pět žen „dort waren fünf Frauen“ (wörtl.: dort war fünf der Frauen), vidím pět žen „ich sehe fünf Frauen“. In den übrigen Fällen sind sie Adj.: mluvím o pěti ženách „ich rede über fünf Frauen“.
• Auch bei unbestimmten Mengenangaben und Fragepron. im Nom. und Akk. steht das Attribut im Gen.: hodně lidí „viele Leute“, malo benzinu „wenig Bezin“, pár věcí „ein paar Sachen“, kolik je hodin? „wieviel Uhr ist es?“. Aber: kolika lidem pomáháš? „wievielen Menschen hilfst du?“

Kardinal- und Ordinalzahlen

• Beim Zählen und Rechnen verwendet man das Fem.: jedna, dvě, ... „eins, zwei, ...“
• Bei den Ordinalzahlen 11-19 wird -náct angehängt. Man beachte die Veränderung der Einerzahl bei čtr_-náct, pat-náct und devate-náct.
• Bei zweiteiligen Zahlen ab 21 deklinieren beide Bestandteile: Gen. dvaceti pěti „25“.
• Zweiteilige Zahlen ab 21 können auch invertiert werden (durch a „und“ verbunden und zusammengeschrieben), wobei nur der letzte Bestandteil dekliniert: Gen. pětadvaceti „25“.
• Die Ordinalzahlen ab 5 werden durch Anhängen von -ý an die Kardinalzahl gebildet, e/ě im Stamm wird zu á gedehnt: pát-ý, devát-ý, desát-ý, dvacát-ý.
• Die Ordinalzahlen první „erster“, třetí „dritter“ und tisící „tausendster“ dekl. wie weiche Adj., die übrigen wie harte.
• Ordinalzahlen können auch von invertierten Kardinalzahlen gebildet werden: jedn_advacátý „21.“, dvaatřicátý „32.“, osmašedesátý „68.“.

• 20/30/40 werden durch Anhängen von -cet gebildet, 50 bis 90 mit -desát, wobei man die Veränderung der Zehnerzahl bei pa_-desát, še_-desát und deva_-desát beachte.
• Sto „100“ dekl. nach den Neutr. auf -o (město), hat aber noch einen Dual (Zweizahl) stě, der Gen. Pl. lautet set.
• Tisíc dekl. nach den unbelebten weichen Mask. (pokoj), der Gen. Pl. lautet tisíc-ů oder tisíc_.
• Bei Ordinalzahlen über 100 werden in der Schriftsprache für alle Bestandteile die Ordinalzahl verwendet, in der gesprochenen Sprache nur für die Bestandteile unter 100.

Sonstige Zahlwörter

Zahladv. auf die Frage wie oft? werden mit dem Suffix -krát gebildet, auch bei unbestimmten Zahlwörtern.

„Zum ersten Mal, zum zweiten Mal“ wird gebildet mit po- + Ordinalzahl mit Endung -é statt -ní/-ý (Ausnahme: bei 3 bleibt -í): po-prv-é, po-druh-é, po-tře-tí (!), po-čtrvt-é usw.

Von Zahlen abgeleitete Substantive

Durch Anhängen von -ka an die Kardinalzahl bildet man fem. Substantive, die man im Dt. meist als Mask. wiedergibt: „der Einser, der Zweier, der Dreier, ...“ und bezeichnet damit Bus- und Straßenbahnlinien, Schulnoten (in Dtl. eher fem. „die Eins“), Spielkarten (detto), Banknoten (einen Hunderter wechseln), Ruderbootklassen (Vierer, Achter), Geschwindigkeiten (einen Fünfziger = 50 km/h fahren), die Stammwürze beim Bier, hohe Berge (alle Achttausender besteigen) u.ä.

Eine weitere Gruppen von Substantiven wird mit -ník gebildet. Sie bezeichnen u.a. Hellermünzen, Menschen eines bestimmten Alters u.ä.

Uhrzeit

Für die volle Stunde nimmt man die Kardinalzahl + die entsprechende Form von hodina „Stunde; (bei Zeitangaben:) Uhr“, die aber auch weggelassen werden kann:

Für „zwölf Uhr Mittag“ kann man statt dvanáct (hodin) auch poledne „Mittag“ sagen (wie engl. noon).

Für die halbe Stunde gebraucht man půl + Gen. Sg. fem. der Ordinalzahl, bei „halb eins“ der Kardinalzahl:

Für die Viertelstunden sagt man čtvrt/tři čtvrtě na + Akk. fem. der Kardinalzahl:

Im Wienerischen gibt es den analogen Ausdruck „Viertel eins“ für „Viertel nach zwölf“. Eine Anlehnung an tschech. Sprachgebrauch?

Auf die Frage wann? steht bei Uhrzeiten v + Akk., der einzige Unterschied zum Nom. ist bei ein Uhr:

Natürlich sind auch technisch-formale Uhrzeitangaben wie pět patnáct „fünf fünfzehn“ möglich.

Autor: Michael Neuhold (E-Mail-Kontakt)
Letzte Aktualisierung: 25. Dez. 2022